Seit 2015 lebe ich wieder in Etzenricht – und seitdem engagiere ich mich hier mit Herz und Überzeugung. Viele von Ihnen kennen mich bereits aus dem Vereinsleben, aus dem Rathaus oder von Festen und Veranstaltungen, andere vielleicht noch nicht. Deshalb möchte ich Ihnen gerne erzählen, wer ich bin, woher ich komme und warum ich mich mit voller Kraft für unsere Gemeinde einsetze.
Ich wurde am 17. September 1985 als drittes Kind in Wołomin, nahe Warschau, geboren. Meine Kindheit war liebevoll und behütet – auch wenn die damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse in Polen vieles erschwerten. Ein prägender Wendepunkt in meinem Leben war der Umzug 1989 in die Oberpfalz, genauer gesagt in den Raum Schwandorf. Diese Region wurde schnell zu meiner Heimat.
Schon als Kind träumte ich davon, Sängerin oder Schauspielerin zu werden. Mein Vater hatte andere Pläne für mich – ein hervorragendes Abitur, ein Jurastudium und eine politische Laufbahn. Weil ich schon früh gelernt habe, meine Meinung klar zu vertreten und Menschen zu überzeugen, hielt er diesen Weg für passend.
Ganz so ist es nicht gekommen – und doch irgendwie schon: Aus der Sängerinnenkarriere wurde eine dreijährige Zeit im Kirchenchor, aus der Schauspielerei die Leidenschaft für das Laienspiel in Etzenricht. Und statt Jura absolvierte ich einen Master in Technologie- und Innovationsmanagement. Dass ich heute für das Bürgermeisteramt kandidiere, zeigt: Mein Vater lag vielleicht gar nicht so falsch mit seiner Einschätzung.
Mein Engagement begann früh. Ab der vierten Klasse wurde ich durchgehend zur Klassensprecherin gewählt, später in der Realschule und Fachoberschule sogar zur Schulsprecherin. Meine Mitschülerinnen und Mitschüler wussten, dass ich mich für sie einsetze – auch dann, wenn es bedeutete, schwierige Gespräche mit der Schulleitung zu führen.
Besonders wichtig war mir dabei immer, Dinge zu bewegen. So initiierte ich bereits in der 9. Klasse eine Spendenaktion für an AIDS erkrankte Menschen, die noch viele Jahre nach meinem Abschluss weitergeführt wurde. Ich wollte nie nur verwalten, sondern gestalten – und jedes Jahr neue Impulse setzen.
Nach dem Fachabitur studierte ich Management und europäische Sprachen in Weiden. In dieser Zeit lernte ich meinen Mann Florian kennen. Gemeinsam lebten wir sechs Jahre in Berlin – eine Zeit, die mich stark geprägt hat.
Als Vertriebsleiterin habe ich dort gelernt, wie wichtig es ist, unterschiedliche Perspektiven ernst zu nehmen, zuzuhören und Menschen mitzunehmen. Führung bedeutet für mich nicht, über andere hinweg zu entscheiden, sondern verschiedene Stimmen zu bündeln, Kompromisse zu finden und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Seit 2015 leben wir wieder in Etzenricht. 2016 haben wir geheiratet, 2019 und 2021 wurden unsere Wunschkinder Josef und Karlotta geboren. Unsere Familie, unsere Freundschaften und meine vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten haben mich hier tief verwurzelt.
Nach der Geburt unserer Kinder stand für mich ein beruflicher Neuanfang an. Ich wollte meine Erfahrung und meine Fähigkeiten sinnvoll einsetzen – nicht nur wirtschaftlich, sondern gesellschaftlich. Zunächst arbeitete ich drei Jahre als Projektmanagerin bei Witt in Weiden. Doch mit der Zeit merkte ich: Die Arbeit in der Wirtschaft erfüllte mich nicht. Mir fehlte der tiefere Sinn, das Arbeiten für Menschen und für unsere Gemeinschaft.
Deshalb bin ich meiner politischen Leidenschaft gefolgt und habe den Schritt zur BayernSPD gewagt. Dort betreue ich heute die Ortsvereine in der gesamten Nordoberpfalz und bin ihre direkte Ansprechpartnerin. Ich organisiere Wahlkämpfe, unterstütze bei behördlichen Anträgen und begleite unsere Ehrenamtlichen bei allen organisatorischen und inhaltlichen Fragen.
Mindestens genauso wichtig ist mir dabei das Persönliche: Viele Mitglieder kommen einfach auf einen Kaffee in mein Büro, um Sorgen, Ärger oder Ideen loszuwerden. Zuhören, ernst nehmen und gemeinsam Lösungen suchen – das ist für mich gelebte politische Arbeit. Diese Aufgabe erfüllt mich, weil ich jeden Tag spüre, dass sie einen echten Unterschied macht.
Seit 2020 bin ich zudem 3. Bürgermeisterin und Gemeinderätin in Etzenricht. Diese Arbeit hat mich politisch und persönlich stark geprägt. Ich habe gelernt, dass Veränderung Ausdauer braucht – und dass man hartnäckig bleiben muss. In der Kommunalpolitik geht vieles, wenn der Druck aus der Bürgerschaft kommt und wenn Menschen nicht aufgeben, ihre Interessen zu vertreten.
Neben der politischen Arbeit bin ich weiterhin tief im Vereinsleben verwurzelt. Ich helfe regelmäßig beim SVE, sei es auf dem Gelände oder beim Trikotwaschen. Ich bin aktive Laienspielerin und unterstütze unsere Feste und Veranstaltungen überall dort, wo eine helfende Hand gebraucht wird.
So bin ich: Wenn etwas ansteht, bin ich da. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Überzeugung – weil Gemeinschaft nur funktioniert, wenn viele mit anpacken.